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Gedichtet

der urlauber und die bergfee

     
Moritat über Aufstieg und Fall
eines Selfie-Stick-Benutzers


Entstanden zwischen dem 4. Mai
und dem 9. Juni 2017 in Schwabing

     
I.

lutz von bühler, ein tourist,
setzt sich noch ’ne letzte frist.
‚was bin ich doch für ein zwerg‘,
hadert er – vor sich: den berg.

in vier stunden wär’ er oben,
glaubte er. doch bald zerstoben
diese irrungen zu nichts.
angesichts des sonnenlichts,

das die wölklein niedermäht,
dämmert’s ihm: ‚ich komm’ zu spät.‘
auf dem gipfel wollt’ er steh’n!
‚dann ein selfie – oh, wie schön.‘

doch die zeit verfliegt so schnell!
schwitzend stapft er durch’s geröll,
auch die glatze glüht dem lutz;
trägt nicht mal ’nen sonnenschutz.

ja, da steht er und da schleppt er
schwer an seinem deppenszepter,
sonne brennt, wie ist’s ihm heiß,
und dann auch noch dieser scheiß

in der rechten hand, so schwer; 
bald darauf geht gar nichts mehr.
ächzend sinkt er auf die steine
und befühlt sich arm’ und beine. –


II.

plötzlich hört er etwas klingen,
so, als würd’ da jemand singen,
nun sieht er es auch noch blitzen!
‚mann! ich hab’ doch keinen sitzen?‘, 

schießt es ihm durch’s matte hirn,
doch dann starrt er hoch zum firn.
dort schwebt von weit oben nieder
eine fee im weißen mieder.

‚dass mein trip im wahnsinn endet‘,
denkt der lutz, vom licht geblendet,
das die hexe mitgebracht,
‚hätte ich mir nicht gedacht.‘

fest nimmt die ihn bei der hand
und auf „zack!“ geht’s hoch die wand.
das gefällt dem lutz von bühler,
denn durch’s fliegen wird’s ihm kühler.

dann, am zielort angekommen,
ist sein blick noch voll verschwommen.
„komm in meine kleine spalte!“,
gurrt, ihm unsichtbar, die alte

fee mit heller mädchenstimme.
dass er gleich im glücksklee schwimme,
hofft verblendet lutz von bühler.
weit gefehlt! ’s wird nur noch kühler


III.

in der finst’ren felsengrotte.
„kommen wir dann mal zu potte?“,
quengelt lutz wie ’n kleines kind.
was er nicht weiß: er ist blind.

„süße fee, ich liebe dich,
leg dich einfach neben mich!
denn um dich gleich zu verführen,
sollt’ ich deine nähe spüren.

lass mich noch was von dir hören,
auch der stimmklang kann betören.
oder darf ich zu dir kriechen
und an deinen füßchen riechen?“

wovon lutz auch immer spricht,
seine bergfee juckt das nicht.
zickig hockt die in der ecke:
‚bald ist’s aus mit dir, du zecke!‘

da wird auch dem touri klar:
‚hier ist’s mehr als sonderbar.‘
lutz verlegt sich nun aufs tasten,
um den sehsinn zu entlasten. –

irgendwann wird er gefunden,
tiefgefror’n seit tausend stunden.
starrt dich an mit leerem blick,
in der hand ’nen selfie-stick.